Tipps zur Ahnenforschung

Wenn Sie einen Familienstammbaum oder ein Genogramm erstellen wollen, benötigen Sie folgende Daten:

  • Name, Vorname
  • Geburtstort, Geburtsdatum (und ggf. das Todesdatum)
  • Hochzeits-, Trennungs-, Scheidungsdaten 

Auch das Wissen über einschneidende Ereignisse der einzelnen Personen ist für die Analyse eines Genogramms hilfreich. Hierzu gehören z.B. Informationen über

  • Verwicklung in Kriegs- und Kampfgeschehen (aktiv & passiv), Opfer von Bombenangriffen,
  • Flucht, Vertreibung, Zeuge/Opfer von Gewalttaten (z.B. Vergewaltigungen)
  • Militäreinsatz, Kriegsgefangenschaft,
  • schwere Krankheiten, Kriegsverwundungen,
  • Verlust von Angehörigen,
  • Anzahl Kinder (inkl. Tod- und Fehlgeburten, Abtreibungen),
  • früh verstorbenen Familienmitgliedern, Verlust von Angehörigen usw.

Wo können Sie ansetzen, wenn Sie auf der Suche nach Daten über die eigene Familie sind?

 

1. Fragen Sie Verwandte
Die erste Quelle bei der Recherche liegt in der eigenen Familie. Fragen Sie zuerst alle Verwandten, wie Eltern, Großeltern, Tanten und Onkel, Nichten und Neffen, Cousinen und Cousins und auch die Geschwister Ihrer Großeltern - sofern diese noch leben. Meist wissen einzelne Familienmitglieder viel mehr über bestimmte Menschen, als sie evtl. bisher erzählt haben.

 

2. Familienstammbücher

Eine erste offizielle Quelle bei der Ahnenforschung sind die Familienstammbücher, die von den Standesämtern bei einer Eheschließung ausgegeben werden. In diesen Stammbüchern werden die Daten des Ehepaares und ihrer Kinder eingetragen. Schauen Sie in Ihr eigenes Stammbuch finden hier auch die Geburtstorte der Eltern. 

 

Bei der Recherche nach weiteren zurückliegenden Daten/Menschen ist die Kenntnis des Orts besonders wichtig. Wenn Sie diesen kennen, können Sie sich an Standesamt des jeweiligen Orts wenden oder aber an das Stadtarchiv. Sie können die benötigten Urkunden beim jeweiligen Standesamt als Kopie anfordern oder vor Ort recherchieren. Es fällt meist eine Bearbeitungsgebühr oder eine Lesesaalgebühr (bei vor-Ort-Recherche) an.

 

Die Ahnenforschung mittels Stammbüchern endet bei den Vorfahren, die vor 1875 gelebt haben, denn erst in diesem Jahr wurden die Standesämter und damit die Familienstammbücher eingeführt.

 

3. Kirchenbücher 

Eine etwas längere Geschichte haben die Kirchenbücher, die von den Pfarrern der Gemeinden geführt wurden und noch werden. In diesen Büchern werden kirchliche Vorgänge wie Taufen, Trauungen und Beerdigungen eingetragen, für alle drei Sparten gibt es jeweils eigene Bücher.
Oftmals finden sich bei den Eintragungen auch weitere Angaben wie der Wohnort oder den Beruf der betreffenden Person, die bei der Erstellung eines Familienstammbaums hilfreich sein könnten.

 

Bei der Ahnenforschung in einer katholischen Familie lässt sich kein genaues Datum nennen, bis zu dem sich mit diesen Büchern der Familienstammbaum vervollständigen lässt. Eine bischöfliche Anordnung, ein Kirchenbuch zu führen, gab es zwar schon 1435, in der Praxis dauerte es aber noch mehr als 100 Jahre, bis in allen Gemeinden diese Bücher tatsächlich geführt wurden.

Die Ahnenforscher aus evangelischen Familien sind etwas im Vorteil. Sie können anhand der Kirchenbücher ihre Ahnen meist bis zur Reformation zurückverfolgen.

 

Auch Kopien aus Kirchenbücher können Sie schriftlich anfordern oder vor Ort (meist mit vorheriger Terminabsprache) recherchieren. (Mehr unter Recherchequellen auf dieser Webseite.)

 

4. Internetrecherche 

Auch das Internet lässt sich zur Suche nutzen. Entweder über eine Suchmaschine, über Online-Kirchenbücher (z.B. archion.de)  oder spezielle Portale (z.B. ancestry, myheritage)